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Beitrag vom 24.06.2007
Sinéad O`Connor - Theology
Silvy Pommerenke
Bei der neuesten Produktion von Sinéad Marie Bernadette O`Connor handelt es sich um ein Doppelalbum. Teil eins: "Dublin Sessions", Teil zwei: "London Sessions". Nicht nur, dass die beiden CDs…
…eigene Überschriften besitzen, sondern sie beinhalten auch differenzierte Handschriften.
Während die irische Version sehr verhalten in Instrumentierung und Stimmvariation aufgenommen wurde - was bisweilen etwas einschläfernd wirkt - bietet die englische Variante deutlich mehr an Musikinstrumenten, Verve und Stimmung. Obgleich auch diese CD eher zum chillen, als zum ausufernden Tanzbeinschwingen gedacht ist. Der Albumtitel "Theology" weist die Hörerin schon auf die Quintessenz des Ganzen hin: O`Connor hat sich biblische Zitate ausgewählt, "die Frieden, Reinheit und Schönheit in ihrer puristischsten Form zeigen." Im Booklet findet man dann auch die Weisheit, dass, wenn Gott auf der Erde lebte, die Menschen seine Fenster einschlagen würden...
Die Vierzigjährige hat ihre lautstarken Zeiten von "The lion and the cobra" oder "I Do Not Want What I Haven't Got" längst hinter sich gelassen. Der Glaube an Gott, ein intensives Bibelstudium und nicht zuletzt als Mutter von vier Kindern kommt sie bezüglich ihres neuesten Albums zum Schluss: "Ich bin völlig klar und dies soll auch keine Message sein. Kein Predigen. Keine tiefe und bedeutungsvolle Aussage eines Künstlers. Ich möchte lediglich eine einfache und schöne Sache machen, die mich inspiriert hat."
Anspieltipps: "Watcher of men" verlässt ein wenig die Pfade der sonst sehr esoterischen "Dublin Sessions". Aber auch bei diesem Song bleibt O`Connor in den seichten Gewässern der ruhigen Musik. Dennoch kann man hier ansatzweise die gewaltige Stimm-Wut der Irin erkennen. Mehr davon wäre schöner! Auf der zweiten CD, den "London Sessions", geht es etwas orchestraler zu. Die Hauptstadt Englands hat sie zu solch schönem Song wie "We people who are darker than blue" hinreißen lassen. Es handelt sich hierbei zwar um eine Cover-Version von Curtis Mayfield, dennoch steckt hier ganz viel Sinéad drin. Wunderbar urban, elektronisch und E-Gitarren lastig.
Weiterhören: Dolores O`Riordan und Enya
Sinéad O`Connor im Netz: www.sinead-oconnor.com
AVIVA-Tipp: Ruhig ist sie geworden, die einst so wilde und wütende Irin. Das Leben, ein ruhiger Fluss, aus dessen Mitte Kraft und Energie schwappt… Sinéad O`Connor bietet auf zwei CDs in sehr subtiler Weise unterschiedliche Seiten ihrer musikalischen Bandbreite an. "Dublin Sessions" passen für die ausklingende betuliche Feierabendstimmung, während "London Sessions" für das gemütliche Frühstück danach arrangiert sind.
Sinéad O`Connor
Theology
Label: Ministry of Sound / edel, VÖ: Juni 2007
EAN: 4029758792490